Donnerstag, 21. November 2013

Die Glut in Feuer verwandeln

Artikel von Jana Keuper - Westfälische Nachrichten 15.10.2013

Kfd feiert ihr 110-jähriges Bestehen: Morgens Festmesse, abends Kabarett

NORDWALDE.
Gottesdienst und Kabarett: Mit diesem Zweiteiler hat die Katholische Frauengemeinschaft (Kfd) am Sonntag ihr 110-jähriges Bestehen gefeiert.
Nach der Segnung der neuen Kfd-Kerze, predigte Pastoralreferentin Ursula Lappe, über das Motto des Gottesdienstes: „Feuer und Flamme sein. Leidenschaftlich glauben und leben.“ Das Frauen der Kirche Zukunft geben, lebe die Kfd immer wieder vor, so Lappe: „Wir sind all denen dankbar, die das Leben der Kfd getragen und gestaltet haben, die bei anderen immer wieder die Glut des Glaubens in Feuer und Begeisterung verwandelt haben.“
Schwester Annette von den Mauritzer Franziskanerinnen hatte mit sechs Frauen einen Segenstanz eingeübt.
Nach Grußworten von Teamsprecherin Ruth Ueter und Pfarrer Schulte Eistrup überreichte der Pastor als Dankeschön für die Arbeit des Teams eine Rose. Musikalisch gestaltet wurde die Messe von einem Kfd-Projektchor unter Leitung von Thorsten Schlepphorst.




Am Abend trat im Forum der Kardinal-von-Galen-Gesamtschule die Kabarettgruppe „Dietutnix“ mit ihrem neuen Programm „Aufgetakelt“ auf. Besteht die Gruppe eigentlich aus fünf Frauen, sprang am Samstag kurzerhand Thomas Krämer für die verhinderte Heike Knief ein. Das Quintett entführte die Zuschauer in eine feuchtfröhliche Welt mit Fragen, wie der Flüssigkeitshaushalt der Erde wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Antworten gaben Meerjungfrauen, Wasserrohrlegerinnen, Politiker und Bürgerinitiativen.
Wer dachte, beim Frauenkabarett wird nur über Männer gelacht, der wurde am Sonntag eines Besseren belehrt. Schließlich brachten die vier Nixen auch eine gehörige Portion Selbstironie mit. Sabine Hollefeld erreichte durch ihr süffisantes Plaudern beim Aufhängen der „Piratenwäsche“ schnell die Herzen der Zuschauer, machte sich lustig über die „Viertelunterhosen“ alias Stringtangas. Besonders das „Spezialinterview“ mit Angela Merkel, in deren Rolle Ingrid Helmer schlüpfte, tat es den Zuschauern an. Wie das Original war die Kabarettistin des Öfteren mehr mit Floskeln als mit Inhalten beschäftigt.
Auch die leidenschaftliche Beschreibung des Astralkörpers von „Solosynchronschwimmers Oleg Poppoffhoff“ durch Sabine Hollefeld führte dazu, dass sich viele Zuschauer die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen mussten. Schließlich durften auch ein Badewannengespräch unter Frauen und ein Nordseegespräch nicht fehlen. Wie das denn mit der Ebbe und der Flut und dem Mond zusammenhänge? Ganz einfach: „Da, wo‘s Wasser wech is, is Ebbe. Und an Vollmond kommt dat Wasser wieder.“
Dass die Zuschauer da Zugaben forderten, war selbstverständlich. So sang Sabine Hollefeld ihr Lied über Hitzewallungen in den Wechseljahren und das Laufen auf hochhackigen Schuhen. Ob sie es aus eigener Erfahrung weiß? Pinke Highheels sind nicht nur schön, sondern sitzen auch „gut im Liegen und
im Steh‘n, aber problematisch wird es beim Geh‘n“.



Bunt und frech: Zum runden Geburtstag gönnte sich die Kfd am Sonntagabend einen Auftritt von „Dietutnix“. Foto: Jana Keuper