Dienstag, 2. November 2021

Konzert polyharmonique am 4. November 2021 20.00 Uhr

Mitten in der Woche ein Konzertbesuch? Ja, denn zu anderen Zeiten sind die gefragten Sängerinnen und Sänger von „Polyharmonique“ ausgebucht.

Die kfd, die das Gesangsensemble nach Nordwalde eingeladen hat, tut dies aus einem ganz besonderen Grund. 

Wir erinnern uns noch an die Zeit, in der die Gemeinde in den sonntäglichen Gottesdiensten nur sehr eingeschränkt oder gar nicht singen durfte, oder Gottesdienste sogar nur im Internet zu sehen waren. Gesang gab es deshalb aber trotzdem. Kleinen Gruppen war es erlaubt vorzusingen und sich kurzzeitg zu Proben zusammen zu finden. Es sind weit über 60 Personen, dies sich immer wieder an den Samstag Abenden oder Sonntags eingefunden haben, um den Gottesdiensten einen würdigen musikalischen Rahmen zu geben. Auch Instrumentalisten haben dazu beigetragen, dass wir zwar nicht selbst singen durften, aber auf die Musik nie verzichten mussten.

Deshalb lädt die kfd Nordwalde alle diese Musiker zu diesem Konzert am Donnerstag, den 4. November um 20.00 Uhr in die St. Dionysius Kirche ein. Zusätzlich werden aber auch die Mitarbeiterinnen der kfd Nordwalde, die während der Pandemie die Kontakte zu den Mitgliedern gepflegt haben, eingeladen. Einladen heißt, dass sowohl die Musiker als auch die kfd-Mitarbeiterinnen freien Eintritt zu diesem Konzert haben, kommen dürfen natürlich alle, sie zahlen an der Abendkasse 12,00 € Eintritt.

Der Tipp „polyharmonique“ einzuladen stammt von Kirchenmusiker Thorsten Schlepphorst, der auch die Kontakte hergestellt hat. Finanziell wird die Aktion durch die Bezirksregierung mit dem Programm „Neustart miteinander“ ermöglicht.

Heinrich Schütz ist der wichtigste Komponist des deutschen Sprachraums vor Johann Sebastian Bach.

Das Werk von Heinrich Schütz gehört zu den Kernpunkten im Repertoire von Ensemble Polyharmonique. 

In vielen Konzerten und der vielbeachteten Einspielung der Geistlichen Chor-Music 1648 hat es gezeigt, dass die Verbindung rhetorischen Singens mit einer poetisch sinnlichen Klanglichkeit der Musik von Heinrich Schütz auch noch heute eine starke Suggestionskraft verleiht.

Die Musikalischen Exequien bilden das Zentrum in diesem feierlichen Konzertprogramm. Schütz komponierte dieses Meisterwerk 1635/36 anlässlich des Todes seines Landesherrn Heinrich Posthumus Reuß. Eingebunden von Werken seiner Schüler, Freunde und Kollegen möchte das Ensemble Polyharmonique den großen Sagittarius in Form eines musikalischen Epitaphiums ehren, wo sich Theologie, Musik und Raum zu einem großen Ganzen verdichten und ein besonderes Zeugnis „güldener SterbKunst“ des 17.Jahrhunderts wiedergeben.

Das Programm lässt uns eine Geisteshaltung erahnen, die getragen vom Humanismus der Renaissance, dem Wissen um die eigene Vergänglichkeit und dem Glauben, mit dem Tod in eine andere Welt überzugehen, die bis heute fasziniert. Dieses Weltbild, die Idee der Existenz einer nicht fassbaren, ordnenden Kraft, etwas Höherem als dem Menschen, macht diese Musik und diese weltanschauliche Haltung dahinter zu einem wertvollen und vielleicht auch dringenden Lebensbegleiter der Gegenwart.