Mittwoch, 28. Oktober 2015

Vortrag - Demenz und Entscheidungsfähigkeit/Selbstbestimmung

Im Haus Chiara des St. Augustinus Altenzentrums referierte Stefanie Oberfeld vor 20 Teil- nehmerInnen über Demenz und die Selbstbestimmung und Entscheidungsfähigkeit des Betroffenen.
Die Demenzbeautragte der Ärztekammer Westfalen-Lippe stellte zu Anfang sich und die verschiedenen Einrichtungen des Clemens-Wallraths-Hauses in Münster vor. Es gehört zu den vielen Einrichtungen der Alexianern und bietet alle Hilfen unter einem Dach. Von Diagnostik-Therapie über die Tagesklinik, bis zur Gruppe für junge demenziell erkrankte Menschen.
Immer wieder betonte sie wie wichtig eine frühe Diagnose ist, damit auch der Betroffene frühzeitig Entscheidungen treffen kann. Außerdem können sich so die Angehörigen besser mit dem Thema befassen und auch frühzeitig an sich selbst denken, ohne dabei das Wohl der Erkrankten aus den Augen zu lassen. Anhand eines Fallbeispieles veranschaulichte sie die Wichtigkeit der Selbstbestimmung, wenn es um Therapien und Entscheidungen bei dazukommenden körperlichen Erkrankungen kommt.
Für die Annahme einer Demenz müssen die Symptome über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten Bestand haben. Die verschiedenen Stadien der Demenzerkrankung, erfordern natürlich unterschiedliche Verhaltensweisen. Dabei ist vorrangig die Selbstbestimmung des Betroffenen zu sehen, ohne dabei das Wohl desjenigen zu vergessen. Er soll immer wieder in Entscheidungen mit einbezogen werden und die Gespräche sollen mit ihm und nicht über ihn stattfinden. Denn oft sind sie viel empfindsamer für Stimme, Gesichtszüge und Verhalten ihrer Nächsten. Frühere Charakterzüge können wieder verstärkt hervortreten, das kann positiv und auch negativ sein.
Feste Tagesrituale, ein gewohntes Umfeld und auch Selbstbestätigung kann sehr zum Wohlbefinden aller beitragen. Hilfen von Tagespflege, Beratungen, speziellen Gruppen und Außenstehenden sind wichtig für den Austausch und dem Wohl des Pflegenden.

Am Ende gab es ein angeregtes Gespräch über Alltagssituationen und Tipps zum persönlichen Umgang mit Erkrankten, denn Humor und eine entspannte Haltung erleichtert vieles. Das ist natürlich oft leichter gesagt, als getan.
Zum Schluss dankten die Organisatorinnen, Stefanie Oberfeld mit einem Blumenstrauß für ihr Kommen und ihren Einsatz im Bereich der Demenz.